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"Einen Schimmer vom Glück erleben"
„Und wenn ich wüsste, dass die Welt morgen untergeht, so würde ich noch heute einen Baum pflanzen.“ Martin Luther spricht von Hoffnung, vom Hoffen auf eine Zukunft.Wie wichtig dieses Hoffen ist, spüre ich in meinem
Ehrenamt, in meinem Engagement mit trauernden Kindern und Jugendlichen, die zu uns ins „Sternenland“ kommen. Sternenland e. V. ist ein Zentrum für trauernde Kinder und Jugendliche, die Mutter, Vater, Geschwister oder einen anderen ihnen wichtigen Menschen durch Tod verloren haben. All diese Kinder tragen neben ihrer Trauer Hoffnung in
sich.
Rainer Maria Rilke sagte: „Nie erfahren wir unserLeben stärker als in großer Liebe und in großer Trauer“. Trauer verschlägt die Sprache. Die momentanen Gefühle zu beschreiben, wird außerordentlich schwierig. Gerade Kinder und Jugendliche begreifen oft gar nicht, was alles in ihnen vorgeht. Und da bietet Sternenland Unterstützung. In einer Gruppe „Gleicher“ bietet der Austausch Trost. Gefühle und Erinnerungen werden thematisiert, aber auch Zukunftspläne geschmiedet.
Eine Jugendliche, die zu uns ins Sternenland kommt, schreibt auf WhatsApp: „Hätte ich einen Wunsch frei, würde ich dich vom Himmel holen lassen“. Sie spricht von ihrem Großvater, der im letzten Jahr verstorben ist. Sie wohnten gemeinsam in einem Haus und er vermittelte ihr väterliche Werte wie Lebensfreude, Zuversicht, Hoffnung und christlichen Glauben. Ja, diese 14-Jährige blickt nicht nur zurück, sie wünscht sich Zukunft! Wünschen, das heißt nach vorne denken, das heißt einen Schimmer von Glück erleben. Sie möchte einen guten Schulabschluss machen, einen Beruf erlernen und ihn dann auch leben.
Kreative Ausdrucksformen helfen bei der Bewältigung des Schicksals. Wege zu Erinnerungsorten verschmelzen Vergangenheit und Zukunft, mutig wird reflektiert und selbstbewusst gehofft und geplant. Und so verstehen wir die Arbeit im Sternenland als Dienst an Kindern, die unser aller Zukunft sind, getragen von dem Motto „Die schönsten Tage sind nicht die, an denen großartige, aufregende Dinge passieren, sondern die mit den einfachen, netten Augenblicken, die sich aneinanderreihen wie Perlen auf einer Schnur“ (Anne Avila).
Ein redaktioneller Beitrag von Renate Eckart, ehrenamtliches Vorstandsmitglied Sternenland e.V. und Mitglied im IWC Münster-Prinzipal für INNER WHEEL Deutschland, Rundschau Heft 74
https://www.innerwheel.de/de/Rundschau/Vortraege/index.php
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